Juni 20 2025
Studienkredit oder BAföG: Welche Finanzierung passt zu Ihnen?

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Ein Studium ist eine Investition in die Zukunft – doch die finanzielle Belastung stellt viele Studierende und ihre Familien vor Herausforderungen. Die Frage, wie sich das Studium finanzieren lässt, ist daher zentral für viele junge Menschen in Deutschland.
Besonders häufig stehen zwei Optionen zur Auswahl: das staatlich geförderte BAföG oder ein Studienkredit. Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Doch welche Finanzierung passt am besten zur individuellen Lebenssituation? In diesem Beitrag vergleichen wir die wichtigsten Merkmale beider Varianten, zeigen typische Stolperfallen auf und geben praktische Tipps für die richtige Entscheidung – auch wenn nur ein kleiner Betrag von 200 bis 1.000 € benötigt wird.
Was ist BAföG?
BAföG steht für „Bundesausbildungsförderungsgesetz“ und beschreibt die staatliche Unterstützung für Studierende und Schüler, deren Eltern nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen können. Ziel ist es, allen jungen Menschen – unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern – ein Studium zu ermöglichen.
Die Förderung wird zur Hälfte als Zuschuss gewährt, der nicht zurückgezahlt werden muss. Die andere Hälfte ist ein zinsloses Darlehen, das nach dem Studium in Raten zurückgezahlt wird. Die Rückzahlung beginnt in der Regel fünf Jahre nach Ende der Förderung und ist auf maximal 10.010 € gedeckelt.
Wer hat Anspruch auf BAföG?
- Vollzeit-Studierende an staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschulen
- Deutsche Staatsangehörige sowie bestimmte Ausländergruppen (z. B. EU-Bürger mit Daueraufenthalt)
- Studierende unter 45 Jahren (in Ausnahmefällen älter)
- Abhängig vom Einkommen der Eltern – es gelten bestimmte Freibeträge
Vorteile von BAföG
- Hälfte der Förderung geschenkt (Zuschuss)
- Zinsfreie Rückzahlung des Darlehens
- Staatlich garantiert und sozial gestaffelt
- Teilweise auch Auslandsförderung möglich
Nachteile von BAföG
- Abhängig vom Einkommen der Eltern
- Begrenzte Förderdauer
- Aufwendiger Antrag mit Nachweispflichten
- Rückzahlungspflicht für die Hälfte der Förderung
Was ist ein Studienkredit?
Ein Studienkredit ist ein zweckgebundener Kredit, der speziell zur Finanzierung eines Studiums vergeben wird. Anders als beim BAföG erfolgt die Förderung unabhängig vom Einkommen der Eltern oder des Studierenden. Der Betrag wird meist monatlich ausgezahlt und muss später mit Zinsen zurückgezahlt werden.
Studienkredite werden von verschiedenen Anbietern angeboten – unter anderem von der KfW-Bank, privaten Banken oder auch Sparkassen. Besonders bei kleinen Beträgen zwischen 200 € und 1.000 € kann ein Studienkredit kurzfristig finanzielle Engpässe überbrücken. Sie gehören außerdem zu den wenigen kredite für studenten ohne einkommen, da hier oft keine regelmäßigen Einkünfte erforderlich sind – Bonität oder Bürgschaft reichen in vielen Fällen aus.
Typische Anbieter von Studienkrediten
- KfW-Studienkredit (staatlich unterstützt, günstige Konditionen)
- Deutsche Bank Studienkredit
- Sparkassen und Volksbanken
- Private Kreditplattformen oder Direktbanken
Allgemeine Rückzahlungsbedingungen
- Rückzahlung beginnt meist 6 bis 18 Monate nach Studienende
- Zinssätze variieren je nach Anbieter und Bonität
- Flexible Rückzahlungszeiträume möglich
- Bei kleinen Beträgen auch vorzeitige Rückzahlung ohne Zusatzkosten möglich
Vorteile von Studienkrediten
- Unabhängig vom Elterneinkommen
- Schnelle Auszahlung möglich
- Auch für kleine Summen geeignet (z. B. 200 € – 1.000 €)
- Individuell wählbarer Auszahlungszeitraum
Nachteile von Studienkrediten
- Rückzahlung erfolgt mit Zinsen
- Bonitätsprüfung bei vielen Anbietern
- Langfristige Verschuldung möglich
- Risiko bei Studienabbruch oder Arbeitslosigkeit nach dem Studium
Unterschiede zwischen BAföG und Studienkredit
Sowohl BAföG als auch Studienkredite bieten finanzielle Unterstützung für das Studium – doch die Bedingungen, Zielgruppen und Rückzahlungsmodalitäten unterscheiden sich deutlich. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede im direkten Vergleich:
Merkmal | BAföG | Studienkredit |
---|---|---|
Abhängigkeit vom Elterneinkommen | Ja | Nein |
Höhe der Förderung | Bis ca. 934 € monatlich (Stand 2025) | Je nach Anbieter, oft flexibel (z. B. 100–650 €) |
Rückzahlung | 50 % zinsfreies Darlehen, gedeckelt auf 10.010 € | 100 % Rückzahlung inkl. Zinsen |
Zinsen | Keine | Variabel je nach Anbieter (z. B. 4 %–7 %) |
Antragstellung | Über BAföG-Amt, aufwendig | Oft digital und unkompliziert |
Förderzeitraum | Regelstudienzeit (verlängerbar bei Gründen) | Flexibel, oft maximal 14 Semester |
Zielgruppe | Studierende mit begrenztem familiären Einkommen | Studierende ohne Anspruch auf BAföG oder mit Zusatzbedarf |
Für wen eignet sich welche Option?
Ob BAföG oder Studienkredit – die passende Finanzierungsform hängt stark von der persönlichen Lebens- und Studiensituation ab. Im Folgenden zeigen wir typische Szenarien, in denen sich die eine oder andere Variante besser eignet.
BAföG ist oft sinnvoll für:
- Studierende aus Familien mit geringem oder mittlerem Einkommen
- Personen im Erststudium innerhalb der Regelstudienzeit
- Studierende, die langfristig schuldenarm bleiben möchten
- Alle, die bereit sind, umfangreiche Unterlagen einzureichen
Ein BAföG-Beispiel:
Lisa, 22, studiert Sozialwissenschaften im dritten Semester. Ihre Eltern verdienen unter dem BAföG-Freibetrag. Sie erhält monatlich 600 €, muss davon nur 300 € zinsfrei zurückzahlen – perfekt für ihr begrenztes Budget.
Studienkredit ist oft besser geeignet für:
- Studierende im Zweitstudium oder über der Altersgrenze
- Personen mit kurzfristigem Finanzbedarf (z. B. 500 € für Technik, Miete)
- Alle, die kein BAföG (mehr) erhalten, aber flexibel bleiben wollen
- Berufsbegleitende Studierende oder mit unregelmäßigen Einkommen
Ein Studienkredit-Beispiel:
Jonas, 29, macht ein berufsbegleitendes Masterstudium und erhält kein BAföG mehr. Er nutzt einen KfW-Studienkredit, um monatlich 300 € für Studiengebühren und Lernmaterialien zu finanzieren. Die Rückzahlung beginnt nach Studienende mit fairen Konditionen.
Häufige Fehler bei der Studienfinanzierung
Viele Studierende machen bei der Wahl oder Planung ihrer Finanzierung unbewusst Fehler, die sich später negativ auswirken können. Wer gut informiert ist, kann diese vermeiden und langfristig von besseren Konditionen profitieren.
- Zu späte Antragstellung: BAföG-Anträge können mehrere Wochen Bearbeitungszeit benötigen. Wer zu spät einreicht, riskiert finanzielle Engpässe zu Semesterbeginn.
- Unklare Rückzahlungsstrategie: Kredite sollten immer mit einem realistischen Plan zur Rückzahlung abgeschlossen werden – auch bei kleinen Beträgen.
- Unterschätzung der Zinslast: Studienkredite erscheinen attraktiv, können aber durch variable Zinsen schnell teuer werden.
- Keine Alternativen geprüft: Neben BAföG und Studienkrediten gibt es oft auch Stipendien, Nebenjobs oder Hilfsfonds – diese werden häufig übersehen.
- Kombinationen falsch gewählt: Manche Studierende nehmen Kredit auf, obwohl sie BAföG-berechtigt wären – oder umgekehrt.
Tipps zur Auswahl der richtigen Finanzierung
Die Wahl zwischen BAföG und Studienkredit sollte gut überlegt sein. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, eine informierte und langfristig sinnvolle Entscheidung zu treffen:
- Frühzeitig informieren: Beginnen Sie spätestens ein bis zwei Monate vor Semesterbeginn mit der Recherche und Antragstellung.
- Individuelle Lebenslage prüfen: Berücksichtigen Sie Einkommen, Alter, Studienform und berufliche Perspektiven bei der Auswahl.
- Konditionen vergleichen: Achten Sie auf Zinsen, Laufzeiten, Rückzahlungsfristen und mögliche Gebühren bei Studienkrediten.
- BAföG-Anspruch testen: Nutzen Sie Online-Rechner oder eine kostenlose Beratung beim Studentenwerk, um Ihre Förderfähigkeit zu prüfen.
- Stipendien nicht vergessen: Auch kleinere Stipendien können helfen, Kleinkredite zu vermeiden – sie müssen nicht zurückgezahlt werden.
- Beratungsangebote nutzen: Viele Hochschulen bieten persönliche Finanzierungsberatungen über ihre Studienberatungsstellen oder das Studentenwerk an.
- Finanzierung auch ohne eigenes Einkommen prüfen: Falls Sie aktuell kein regelmäßiges Einkommen haben, kann ein kredit als student ohne einkommen – z. B. von der KfW oder spezialisierten Anbietern – eine übergangsweise Lösung sein. Prüfen Sie sorgfältig die Rückzahlungsbedingungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann man BAföG und Studienkredit kombinieren?
Ja, das ist grundsätzlich möglich. Viele Studierende nutzen zunächst BAföG und ergänzen bei Bedarf mit einem Studienkredit – zum Beispiel bei unerwarteten Ausgaben oder nach dem Ende der BAföG-Förderung. Wichtig ist, die Rückzahlungsverpflichtungen beider Finanzierungsformen im Blick zu behalten.
Muss man beim BAföG das gesamte Geld zurückzahlen?
Nein. Nur die Hälfte des BAföG wird als zinsfreies Darlehen gewährt, die andere Hälfte ist ein nicht rückzahlungspflichtiger Zuschuss. Die Rückzahlung beginnt fünf Jahre nach Ende der Förderung und ist auf maximal 10.010 € begrenzt.
Gibt es Studienkredite auch für kleine Beträge unter 1.000 €?
Ja. Einige Anbieter – insbesondere Direktbanken oder Plattformen für Kleinkredite – bieten auch Studienkredite ab 200 oder 500 € an. Diese eignen sich gut zur kurzfristigen Überbrückung, sollten jedoch wegen der Zinskosten nur bei echtem Bedarf genutzt werden.
Fazit: Die richtige Wahl treffen
Die Entscheidung zwischen BAföG und Studienkredit hängt stark von der persönlichen Situation ab. Während BAföG eine sozial gerechte, oft günstigere Lösung für viele Studierende ist, bieten Studienkredite mehr Flexibilität – insbesondere für Personen ohne Anspruch auf staatliche Förderung.
Wichtig ist, sich frühzeitig zu informieren, die eigenen finanziellen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen und die Konditionen sorgfältig zu vergleichen. Auch bei kleinen Beträgen zwischen 200 € und 1.000 € lohnt es sich, keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen. Mit einer klugen Wahl legen Sie den Grundstein für ein finanziell entspanntes Studium – und einen soliden Start ins Berufsleben.
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